Schloss Wachenheim - Sekt aus der Pfalz | Allgemeine Informationen

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Fruchtbares Pfälzer Land

Das milde Klima lässt früh die Obstgärten blühen, Mandelbäume die Straßen säumen und Zitronen reifen. Das Land im Wind- und Regenschatten des Pfälzer Waldes bietet Erlebnisse für die Sinne - Farben, Düfte, Früchte.



Weiße und rosafarbenen Blüten der Mandelbäume

Den Beginn des Frühlings an der Deutschen Weinstraße markieren die weißen oder rosafarbenen Blüten der Mandelbäume. Es ist erst Ende Februar, vielleicht Anfang März, wenn tausende von Mandelbäumen Farbtupfer entlang der Weinbergslandschaft setzen, die bis in die Rheinebene sichtbar sind. Besonders intensiv erleben lässt sich die Blütezeit der ursprünglich mittelasiatischen Süßmandel in dem Ort Gimmeldingen, wo Einwohner und Gäste zusammen das Mandelblütenfest feiern. Man stößt vielleicht mit einem Glas Winzersekt an, und mitunter findet der Weinkenner den Mandelgeschmack der braunen Steinfrucht in dem ein oder anderen Glas Weißwein wieder. Oder man genießt das verschwenderische Rosarot mit seiner positiven Ausstrahlung auf`s Gemüt bei einem Spaziergang entlang des Weinlehrpfades in Edenkoben oder bei einer Wanderung auf dem 38 Kilometer langen Mandelblütenwanderweg zwischen Herxheim am Berg und Rhodt unter der Rietburg.


Frühgemüse und Pfälzer Spargel

Im April beginnt sich das Rebenmeer zwischen Bockenheim und Schweigen in zartem Grün zu färben, die Marktfrauen verkaufen das Frühgemüse und bald kommt Pfälzer Spargel auf den Sonntagstisch. In den Obstanlagen, auf Streuwiesen und entlang der schmalen Kreisstraßen blühen die Obstbäume, am Waldrand die Edelkastanie, die Römer mit den Weinreben hierher brachten. Auch der Obstanbau hat eine Jahrhunderte alte Tradition, ein Ort wie Weisenheim am Sand wurde schon im 12. Jahrhundert als „Kirschgarten“ bezeichnet; im benachbarten Freinsheim blühen auf 200 Hektar Apfel-, Pfirsich-, Pflaumen-, Kirschen-, Birnen-, Quitten- und Aprikosenbäume. Einzelne Gemeinden haben einen Blütenwanderweg eingerichtet oder feiern ein Blütenfest. Der Wanderweg Deutsche Weinstraße bietet sich für kleine und große Ausflüge in die blühende Natur an. Und auch mit dem Planwagen kann man eine Reise ins Blütenmeer unternehmen, um sich danach mit heimischem Spargel, Riesling und Silvaner zu stärken.


„Die Kiefer würzig im warmen Sand“

Nach der Blüte der Weinreben im Juni, bei der die Millionen Rebstöcke einen eindeutig wahrnehmbaren Duft verströmen, wächst über den Sommer eine üppig grüne Laubwand heran. Sie bestimmt das Landschaftsbild an der Deutschen Weinstraße. Etwas abseits davon riecht zur Waldseite nach Westen „die Kiefer würzig im warmen Sand“, wie schon der Maler Max Slevogt befand. Hinzu kommen wohlriechende Kräuter vom Garten und Wegrand. Nach Osten hin malt der Klatschmohn zwischen Getreidefelder rote Farbkleckse in die Landschaft, die Sonnenblumenfelder, die später einmal öl liefern werden, leuchten südländisch gelb, Hopfen rankt an hohen Spalieren und Burley und Geudertheimer - so die Namen der einheimischen Tabaksorten - stehen bald mannshoch auf den äckern.  


Oleander, Glyzinien, Palmen und Zypressen schmücken Straßen und Plätze

Südländische Pflanzen haben Einzug in die Winzerhöfe gehalten, wo man sich unter alten, schattigen Walnuß- oder Kastanienbäumen Pfälzer Küche und Pfälzer Wein schmecken lässt, Oleander, Glyzinien, Palmen und Zypressen schmücken Straßen und Plätze. In Gimmeldingen nennt sich ein Urlaubsdomizil „Palmenhof“. Bei Haßloch verläuft ein Mühlenwanderweg im Schatten alter Bäume, der auch an heißen Sommertagen erquickliche Spaziergänge ermöglicht.
Die ganze Bandbreite südländischer Pflanzenpracht lässt sich in den verschiedenen Park- und Gartenanlagen entlang der Deutschen Weinstraße bestaunen, von denen es mehr als ein Dutzend gibt. Deidesheim hat einen mediterranen Hügel im Stadtgarten, seit von der Internationalen Gartenausstellung in München ein ganzer Lastkraftwagen mit exotischen Gewächsen Anfang der achtziger Jahre übernommen wurde - sie hätten den bayrischen Winter nicht überstanden. In Gleisweiler bringen Künstler ihre Entwürfe im Park des Sanatoriums, wo beim Sonnentempel Zitronen und Feigen reifen, auf Leinwand oder Papier. Bei dem Ort Steinfeld sind 1000 verschiedene Arten und eine Million Stück Kakteen im Kakteenland zu begutachten und auch käuflich zu erwerben.       
Baumfrisch schmecken die ersten reifen Kirschen und Pflaumen; die roten und blauen Früchte lassen schon in den Sommermonaten erahnen, dass die Erntezeit im Herbst nach Blüte- und Reifezeit den eigentlichen Höhepunkt des Vegetationsverlaufes bieten wird.


Speck-, Zwiebel- und Lauchkuchen zum Most

Dann machen sich in den Obstgärten die Helfer an die Ernte des Aromaobstes, das - am Rande bemerkt - naturnah heranreift; Marienkäfer, Raubmilben und andere Nützlinge sorgen für ein ökologisches Gleichgewicht. In den zur Seite offenen Tabakschuppen hängen die Bauern seit 400 Jahren die Blätter zum Trocknen auf. Die Weinorte duften mit Beginn der Traubenlese im September nach nichts anderem mehr als dem Most, wie er in den Kellern gärt und in den Höfen zum Speck-, Zwiebel- und Lauchkuchen ausgeschenkt wird. Spaziergängern präsentiert sich die Landschaft in den unterschiedlichsten Rot- und Gelbtönen, Kastanien und Nüsse lassen sich von den Wegen auflesen, Pilze sammeln und Wildbeeren von den Sträuchern pflücken. Im weichen Herbstlicht entfalten hohe Kastanien- oder Lindenbäume ihren ganzen Charme, der Ort Niefernheim im kleinen Zellertal feiert dafür sein „Linnefescht“. Und selbst die gelben Maisfelder lassen eine südliche Stimmung aufkommen.    
Vieles von dem was im Herbst reif ist, finden wir in den Küchen und Restaurants wieder, die Kastanien zum Wild, die Pilze zur Pasta, die eingelegten Feigen zum Dessert. Obst wird teilweise zu Hochgeistigem veredelt, die Destillate von Birne, Mirabelle oder Weinbergspfirsich stehen auf den Digestifwagen der Weinstuben. Die reiche Pfälzer Ernte verspricht Genuss. Denn natürliche und veredelte Produkte schmecken  - so ist es meist - dort am besten, wo sie gewachsen sind.


Dies sagen die Meteorologen über die Deutsche Weinstraße: Die Sonne scheint im Jahr etwa 1800 Stunden, der Frühling hält früh Einzug und ermöglicht eine Vegetationszeit von März bis Oktober, die Jahresdurchschnittstemperatur klettert auf 10,4 Grad, das sind zwei Grad mehr als in Berlin oder München, an etwa 40 Sommertagen werden mehr als 25 Grad Celsius erreicht. Der Naturpark Pfälzer Wald, eines von 13 deutschen Biosphärenreservaten und mit 180.000 Hektar Deutschlands größtes zusammenhängendes Waldgebiet, schützt die Menschen an der Deutschen Weinstraße vor kalten Winden und allzu viel Regen. Es fallen meist weniger als 600 Millimeter Niederschlag im Jahr.


  • Mildeste Klimazone nördlich der Alpen

    Die Deutsche Weinstraße ist eine der mildesten Klimazonen nördlich der Alpen, in der die Kultivierung auch südländischer Gewächse möglich ist. So blühen im Mai und Juni die Kiwipflanzen, die mit Kletterhilfen bis zu acht Metern Höhe erreichen. An geschützten Hauswänden stehen die Feigensträucher, schon vor 100 Jahren ließ Weingutsbesitzer Dr. Bassermann in Deidesheim die Feigengasse anlegen. Erholt sich ein Kiwistrauch auch von einigen kalten Winternächten - wie sie die Winzer nun mal für die Eisweinlese brauchen - durch kräftigen Rückschnitt, so sind Zitronensträucher oder die Bäumchen der Dattelpflaume als Kübelpflanzen verbreitet, die zur Winterszeit einen Abtransport in frostsichere Räume ermöglichen. Andererseits stehen im Pfarrhausgarten in Hambach schon seit langem übermannshohe Zitronenbäume, ohne größeren Schaden zu nehmen.